Genossenschaftsbanken – ESG & Nachhaltigkeit

Erstens erwarten Kunden vermehrt nachhaltige Finanzprodukte und -dienstleistungen. Genossenschaftsbanken, die ihren Kunden ESG-orientierte Optionen bieten können, stärken nicht nur die Kundenzufriedenheit, sondern fördern auch langfristige Kundenbeziehungen. Das steigende Bewusstsein für Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung beeinflusst die Nachfrage und erfordert von Genossenschaftsbanken entsprechende Anpassungen.

Zweitens bietet Nachhaltigkeit selbst eine Ertragsmöglichkeit, insbesondere im Firmenkundengeschäft. Die Transformation hin zu Nachhaltigkeit in der deutschen Wirtschaft bedeutet beträchtliche Investitionen, die ein erhebliches Ertragspotenzial für Banken schaffen. Jährlich müssen rund 322 Mrd. Euro investiert werden, um die deutschen Klimaziele zu erreichen. Dies verdeutlicht, dass Nachhaltigkeit nicht nur regulatorische Pflicht ist, sondern vielmehr auch echte Vertriebschancen darstellt.

Drittens erleben Genossenschaftsbanken einen verstärkten Wettbewerb bei den ESG-Finanzlösungen. Während der im FK-Bereich zunächst auf internationalen Großunternehmen lag, gibt es zunehmend auch Angebote für den deutschen Mittelstand und KMU-Kunden innerhalb des Geschäfts- und Gewerbekundensegments sowie Banking und Beyond-Banking Lösungen für Privatkunden, z.B. im Kontext von Anlage oder Baufinanzierung. Dieser Wettbewerb erfordert von Genossenschaftsbanken eine differenzierte Positionierung und die kontinuierliche Innovation ihrer ESG-Finanzlösungen, um sich im Markt zu behaupten. 

Viertens stehen Genossenschaftsbanken vor strengen regulatorischen Anforderungen, einschließlich der Berichterstattung nicht-finanzieller Informationen, Stresstests und des Risikomanagements. Diese Vorschriften beeinflussen ihre Geschäftspraktiken direkt und erfordern entsprechende Anpassungen von Strategien sowie Prozessen.