Was kann und muss die Finanzwelt – u.a. aus der Geschichte - lernen,
Im Kontext zur Klimakonferenz in Glasgow fand unser diesjähriges Great Women Netzwerktreffen im Rahmen eines gemeinsamen Abendessens in Frankfurt statt. Als Ausgangspunkt der gemeinsamen Diskussion bewertete unsere Partnerin Dr. Katrin Lumma die zentralen Erkenntnisse und Forderungen der verschiedenen Expert:innen in Glasgow.
Sie zog eine gemischte Bilanz aus zu recht kritisiertem „Bla-Bla“ und einigen bemerkenswerten Ergebnissen, wie z.B.:
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dem grundsätzlichen Einstieg in die Dekarbonisierung
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der Verständigung zwischen den USA und China, Strategien zu entwickeln, um die Emission von Treibhausgasen zu reduzieren
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dem Abschied vom Verbrennungsmotor bis zum Jahr 2040 in über 30 Staaten, dem sich auch einige Automobilkonzerne aus Deutschland angeschlossen haben
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der Verabschiedung von Regeln für das Monitoring von CO2-Minderungen, um nachzuvollziehen, was die Staaten tatsächlich erreicht haben.
Trotz ihrer kritischer Würdigung stimmte Dr. Katrin Lumma in das positive Résumée des Wall Street Journal ein: „Auf der Pariser Klimakonferenz 2015 drängten vor allem die Regierungen die Unternehmen, ihre Emissionen zu senken. In Glasgow sind es die Unternehmen, die die Regierungen zum Handeln drängen.“
Und sie teilte die Bewertung der ehemaligen Klimachefin der Vereinten Nationen, Christiana Figueres, die klar stellte, dass sie bei der grünen Transformation auf die Kräfte des Marktes vertraue und die Ankündigung von mehr als 400 Finanzinstituten, 130 Billionen Dollar ihres verwalteten Kapitals zunehmend klimaneutral einsetzen zu wollen, „sehr beeindruckend“ fand.
Damit machte sie noch einmal deutlich, dass wir bei zeb consulting das Thema „Nachhaltigkeit im Finanzwesen“ nicht als Bedrohung, sondern als Chance sehen. Sowohl für das Gelingen der Klimawende durch die Finanzwirtschaft als Förderer, Financier und Berater sowie als Evidenzzentrale für den Fortschritt der grünen Transformation. Als auch für die Finanzinstitute selbst durch das Angebot von neuen Produkten und die Generierung von neuem, ertragsreichem Geschäft.
Im Anschluss an diesen Impuls wurde die finanzwirtschaftliche Diskussion des Abends durch die ungewöhnliche Perspektive der Historikerin und Autorin, Prof. Annette Kehnel, erweitert. Auch sie zog eine kritische Bilanz aus Glasgow, machte aber gleichzeitig anhand von zahlreichen Beispielen wirksamer Transformationskompetenz aus den letzten Jahrhunderten klar, dass Transformationsfähigkeit grundsätzlich eine „alte“ Tugend vieler Menschen – und auch zahlreicher Finanzinstitutionen - war und ist.
Alle „Great Women“ waren sich am Ende des interessanten und anregenden Abends über drei zentrale Erkenntnisse einig:
Für den wirksamen Wandel – auch bei der grünen Transformation – ist es entscheidend:
- Impulse durch ungewöhnliche Perspektiven (wie etwa aus der Historie) zu suchen
- Nicht mehr hinter Erlerntes zurückzugehen
- den eigenen Sinn für das Mögliche stetig zu schulen