Regulierung als Treiber für die Einführung von DLT und Digital Assets
Gut durchdachte regulatorische Guidance und Grenzen sind treibende Kraft für die weitere Einführung von DLT und Digital Assets.
Während in den Anfängen von DLT und Digital Assets das Fehlen dieser Vorgaben die Einführung von DLT und Digital Assets bei traditionellen Finanzinstituten verlangsamte, haben viele Länder inzwischen damit begonnen, entsprechende regulatorische Rahmenbedingungen zu schaffen. Dies ermöglicht es Banken und anderen (Finanz-)Unternehmen, Use Cases in einer geschützten Umgebung zu testen. Darüber hinaus haben die jüngsten Turbulenzen in der Kryptobranche, die unter anderem durch den Zusammenbruch von FTX, Celsius usw. verursacht wurden, die Notwendigkeit weiterer Regulierung zum Schutz von Marktteilnehmern und Anlegern klar aufgezeigt.
Interessanterweise ist es aber auch die Ausgestaltung der Regulierungen, welche heute noch verhindert, dass DLT ihr volles Potenzial ausschöpfen kann. Besonders zutreffend ist dies im Kontext der Ausführung von Transaktionen auf Basis von Smart Contracts. Weitere regulatorische Änderungen sind daher wahrscheinlich und notwendig, wenn sich DLT durchsetzen soll. Zur Veranschaulichung: Im Immobilienbereich ist der Eigentümerwechsel bei Gebäuden derzeit in den meisten Rechtsordnungen mit dem Gang zum Notar und einer Änderung im Grundbuch verbunden. Der bloße Austausch eines Tokens reicht daher nicht, um einen Eigentümerwechsel zu vollziehen. Eine indirekte Tokenisierung über SPVs mag als Übergangsmodell dienen, widerspricht aber dem Grundgedanken der DLT. Gleiches gilt für Asset Servicing, bei dem die Geldseite nicht kryptobasiert geschehen kann.
Nichtsdestotrotz haben Regulierungsbehörden, insbesondere in Europa, eine führende Position eingenommen, und die rechtlichen Rahmenbedingungen für DLT und Digital Assets entwickeln sich laufend weiter. Die EU, Großbritannien, die Schweiz, Liechtenstein und einige andere europäische Länder haben entsprechende Gesetze initiiert, verabschiedet oder umgesetzt. Gleiches gilt auch für die Regulierungsbehörden in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Singapur oder Hongkong. Worauf haben sich die Regulatoren bisher also konzentriert?