Provider-Auswahl

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Provider-Auswahl im Umfeld strategischer Gesamtbankanforderungen

Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank eG (apoBank) ist mit rund 2.500 Mitarbeitern und 36 Mrd. Euro Bilanzsumme Deutschlands größte genossenschaftliche Primärbank. Ihr besonderer Fokus liegt auf den finanzwirtschaftlichen Anforderungen von Heilberufsangehörigen. Diese Anforderungen bildet sie im Wesentlichen über IT-Systeme der GAD ab. Durch die Fusion der genossenschaftlichen IT-Provider GAD und Fiducia sowie durch die künftige ausschließliche Nutzung von Fiducias agree21 ist eine Migration notwendig. Deshalb sowie vor dem Hintergrund wachsender regulatorischer und Kundenanforderungen entschied sich die apoBank in 2015 zur Marktsondierung. zeb begleitete diesen neunmonatigen Provider-Auswahlprozess, eng verzahnt mit dem apoBank-Managementteam.

1. Konsequent:
Umsetzung

Mit diesem Migrationsvorhaben hat die apoBank eine wahre Mammutaufgabe zu stemmen. Fokusthemen wie IT Infrastruktur, Wertpapierstrategie, IFRS und Digitalisierung haben großen Einfluss auf die Gesamtbank und deren strategische Ausrichtung. Im Auswahlprozess wurden Lösungsangebote identifiziert und qualitativ sowie kommerziell bewertet.

Das Projektvorgehen unterteilte sich in zwei Phasen.

Ziel der Request-for-Information-Phase (RfI) war es, die getroffene Vorauswahl von fünf Providern auf zwei zu reduzieren. In der folgenden Request-for- Proposal-Phase (RfP) lag der Fokus auf der Auswahl des Partners auf Basis eines umfassenden und verbindlichen Angebots. Beide Projektphasen orientierten sich an dem zeb-Standardvorgehen für Provider-Auswahlprozesse (siehe Grafik). Die erprobten Prüfdimensionen „Strategische Partnerschaft“, „Fachliches und Technisches Zielbild“, „Governance und Organisation“, „Migration“ und „Kosten/Risiken“ decken die gesamte Bankfachlichkeit, die dafür notwendige technische Infrastruktur und Fragestellungen der Zusammenarbeit mit dem Provider ab. Außerdem wurden die strategische Ausrichtung des Providers, eine mögliche Einflussnahme der Bank auf Entwicklungsschwerpunkte des Providers, aber auch explizite Kosten und Risiken der Provider Lösung sowie des Projekts geprüft. Die Migrationsplanung und das künftige Vertragswerk runden das Vorgehen ab. Zur Sicherstellung der apoBank-Interessen und Prüfung der Provider- Passgenauigkeit wurden – je nach Projektfortschritt – ca. 1.200 Anforderungen über alle Dimensionen bei den Providern abgefragt.

In der RfI-Phase lag der Fokus primär auf der Prüfung der grundsätzlichen Passgenauigkeit und Finanzierbarkeit der angebotenen Lösungen. Hierbei hatten die Provider die Möglichkeit, ein Angebot auf Basis detaillierter apoBank Anforderungen abzugeben. Dabei unterstützte man die Provider bei der Erstellung des Angebots durch Formate wie Q&A-Phase, die frühe Vorstellung ausgewählter Fokusthemen (Yellow Pad Sessions), direktes Feedback zu ersten Lösungsansätzen und abschließende Angebotspräsentationen vor dem Vorstand der apoBank.

In der RfP-Phase wurden die verbliebenen zwei Provider auf „Herz und Nieren“ untersucht. Zum einen lag der Fokus auf einer qualitativen Prüfung (u. a. Fachlichkeit, Technik) mittels ca. 50 Workshops je Provider. Zum anderen verhandelte man die vertraglichen Rahmenbedingungen inklusive der Kosten und fixierte diese zu großen Teilen.

Das besondere Geschäftsmodell der apoBank und somit die Existenz spezieller Produkte und Prozesse, die auch künftig IT-seitig unterstützt werden müssen (z. B. IRBA-Ansatz, Existenzgründungen), bergen Herausforderungen an die neue IT Lösung. Zur Komplexitäts- und Kostenreduktion folgt die apoBank im Rahmen des Migrationsvorhabens dem Grundsatz „Bank follows IT“. Hierbei sollen Standardprozesse und -funktionen der Provider-Lösung eingesetzt und Abweichungen vom Standard nur bei wettbewerbsdifferenzierenden, apoBankspezifischen Anforderungen umgesetzt werden.

2. Wirkungsvoll:
Ergebnisse

Der durch die apoBank vorgegebene zeitliche Rahmen von ca. neun Monaten zur Auswahl eines möglichen künftigen Providers konnte mit Unterstützung durch zeb erfolgreich eingehalten werden. In dem Projekt fanden sowohl eine allumfassende Betrachtung sämtlicher apoBank-Anforderungen als auch eine tief gehende Prüfung des zukünftigen Zusammenarbeitsmodells und der anfallenden Kosten statt.

3. Zukunftssicher:
Ausblick und Fazit

Während der gesamten, intensiven Auswahlphase haben sich insbesondere die folgenden Faktoren als erfolgskritisch herausgestellt:

  • Bereitstellung eines umfangreichen und erprobten Methodensets und Einbringung tiefer Markt- und
  • Provider-Kenntnisse
  • Frühzeitige und tiefe Einbindung der apoBank- Fachbereiche
  • Enge und offene Begleitung der Provider zur bestmöglichen Angebotserstellung
  • Gemeinsamer Fokus von apoBank und zeb auf das Erreichen der Projektziele

Diese Erfolgsfaktoren waren auch in der sich anschließenden Vorprojektphase mit dem ausgewählten Provider zu berücksichtigen. Ziel dieser Phase war die Vertragsfinalisierung unter Einbezug auszuarbeitender Detailkonzepte entlang der Dimensionen. Auf Wunsch der apoBank wird die erfolgreiche und offene Zusammenarbeit mit zeb fortgesetzt.