zeb.CFO-Studie 2020

Chief Financial Officers (CFOs) europäischer Banken sehen sich zunehmend mit einer steigenden Fülle von Aufgaben konfrontiert. Neben ihren traditionellen Themengebieten wie dem Reporting müssen sie mehr und mehr die Bereiche Wertschöpfung und Strategieentwicklung adaptieren, um ihren Aufgaben für die eigenen Institute insgesamt gerecht zu werden. Gleichzeitig findet die Mehrheit der CFOs wenig bis kaum Zeit, die unabdingbaren Strategieprozesse in ihrer Bank zu begleiten bzw. aktiv voranzutreiben, obwohl sie diese vor dem Hintergrund einer zunehmenden Komplexität der eigenen Aufgaben eigentlich übernehmen müssten.

Dies ist ein Ergebnis der aktuellen CFO-Studie von zeb. Die Strategie- und Managementberatung mit Fokus auf den europäischen Financial Services Sektor hat Mitte des Jahres zum dritten Mal untersucht, wie es Finanzverantwortlichen von europäischen Finanzinstituten gelingen kann, trotz hohen Kostendrucks und begrenzten Budgets strategischen Mehrwert für ihre Bank zu schaffen. Befragt wurden mehr als 60 Chief Financial Officers großer west- und osteuropäischer Institute. Knapp die Hälfte davon arbeitet für Universalbanken, während sich die anderen auf Spezial- und Retailbanken sowie andere Institute verteilen.

„Unsere Studie zeigt, dass Komplexität zunehmend ein limitierender Faktor ist, wenn es darum geht, im Zuständigkeitsbereich des CFO Kosten zu sparen und Mehrwert zu generieren“, so Dr. Dirk Holländer, Senior Partner bei zeb und Mitautor der Studie. „Nur wenn es gelingt, die Komplexität im Aufgabenbereich eines Bank-CFO mutig anzugehen und zu reduzieren, wird dieser den Zielkonflikt lösen und seine Rolle im Unternehmen gestaltend ausüben können.“

Die CFO-Studie ergab im Detail, dass die meisten Finanzverantwortlichen von Banken derzeit der Überzeugung sind, strategischen Aufgaben nicht ausreichend Zeit widmen zu können. Über 60 Prozent der befragten Finanzverantwortlichen gaben zudem an, am Strategieprozess ihrer Bank nicht ausreichend beteiligt zu sein. Gleichzeitig nennen mehr als 60 Prozent die Erstellung von meist standardisierten externen Berichten als ihre zeitaufwendigste Aufgabe. Damit machen traditionelle Finanztätigkeiten weiterhin den Großteil der täglichen Arbeitsabläufe aus, obwohl die CFOs gerne mehr Zeit in strategische Aufgaben investieren würden.

Dazu gehören vor allem die Bereiche Wertschöpfung und Strategieentwicklung, sogenannte „CFO+“-Funktionen. Weniger als 40 Prozent der Befragten sagten, dass Datenanalysen bereits jetzt zu ihren Finanzfunktionen gehören, aber drei Viertel sehen, dass diese in den nächsten fünf Jahren ein integraler Bestandteil der Aufgaben eines CFO sein werden. Ebenso gaben rund 40 Prozent der Befragten an, dass sie sich mit der Strategieentwicklung befassen, während mehr als 60 Prozent davon ausgehen, dass dies in den nächsten fünf Jahren Standard sein wird.

Volker Abel, Senior Manager bei zeb und Mitautor der Studie, erläutert: „Um die neuen Tätigkeiten tatsächlich übernehmen zu können, werden die Finanzverantwortlichen die Produktivität in ihren traditionellen Tätigkeitsbereichen steigern müssen, da deren Bedeutung kaum abnehmen dürfte. Ein zentraler Hebel ist die Verwendung neuer Technologien, wie sie in einigen Instituten bereits erfolgreich eingesetzt werden.“

Vor diesem Hintergrund sind sich Finanzverantwortliche des Potenzials für Optimierungen durchaus bewusst. 29 Prozent rechnen damit, dass neue Technologien im Bereich der erweiterten Analyse (künstliche Intelligenz und Data Lakes) zu bedeutenden Leistungssteigerungen führen werden. Allerdings gab beinahe die Hälfte der Befragten an, dass mangelndes Verständnis für das Potenzial neuer Technologien sowie zu wenig Zeit und zu geringe Ressourcen zu den größten Hindernissen für die Digitalisierung der eigenen CFO-Aufgaben zählen.

Dabei werden von den CFOs Cloud-Computing und die Block-Chain-Technologie als am wenigsten aussichtsreiche Optionen für Innovationen in den Finanzabteilungen betrachtet – selbst wenn Anwendungsfälle für cloudbasierte Dienste einen erheblichen Nutzen bieten. Die Umsetzungslücke bei innovativen Technologien bedeutet aus Sicht der Studienautoren, dass das Potenzial für Leistungsoptimierungen in Banken erheblich ist, insbesondere durch vereinfachte, standardisierte und automatisierte Prozesse.

Holländer bemerkt abschließend: „Unsere Studie weist substanzielles Verbesserungspotenzial im Arbeitsbereich des Bank-CFO nach. Das ist den meisten Beteiligten bewusst und insoweit seit Jahren Motivationshilfe für fortlaufende Optimierungen. Schwieriger ist es für Führungskräfte, den richtigen Ansatzpunkt für die notwendigen Managementmaßnahmen zu finden, da die Aktionsfelder eng und oft unübersichtlich miteinander verflochten sind. Positive Beispiele können dann zeigen, wie man es dennoch schafft, die steigende Aufgabenfülle zu bewältigen und seinen Job in der Bank gut zu machen.“

Details zur aktuellen zeb.CFO-Studie 2020 sind hier abrufbar.


Über zeb

Als führende Strategie- und Managementberatung bietet zeb seit 1992 Transformationskompetenz entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Bereich Financial Services in Europa. In Deutschland unterhalten wir Büros in Frankfurt, Berlin, Hamburg, München und Münster (Hauptsitz). Internationale Standorte befinden sich in Amsterdam, Kiew, Kopenhagen, London, Luxemburg, Mailand, Oslo, Stockholm, Warschau, Wien und Zürich. Zu unseren Kunden zählen neben europäischen Groß- und Privatbanken auch Regionalbanken und Versicherungen sowie Finanzintermediäre aller Art. Bereits mehrfach wurde unser Unternehmen in Branchenrankings als „Bester Berater“ der Finanzbranche klassifiziert und ausgezeichnet.

zeb Kontakt

Franz-Josef Reuter
Head of Public & International Affairs
Telefon +49 251 97128 347
E-Mail franz-josef.reuter@zeb.de

Profilfoto_Franz-Josef_Reuter

„Wir sind der Partner der Medien im Bereich Financial Services.“