Seit wann spielt nachhaltige Unternehmensführung im ESG-Sinne eine zentrale Rolle für zeb?
Stefan Kaufmann: Wir haben bereits vor fast zehn Jahren über unsere marktliche Aufstellung hinaus sehr konkrete Ansprüche an unsere Corporate Governance in den Bereichen Antikorruption, Geldwäschebekämpfung, Datenschutz, Mitarbeiterverhalten auch gegenüber Kunden und Lieferanten, Antidiskriminierung und Vereinbarkeit von Familie und Beruf definiert. Zusammen mit einem Code of Conduct, unserer Mitgliedschaft im UN Global Compact für verantwortungsvolles Wirtschaften und dem Nachhaltigkeitsrating durch die Ratingagentur EcoVadis haben wir ein solides Fundament geschaffen, auf dem unsere jüngsten ESG-Maßnahmen fußen. Diese sollen und müssen unser Unternehmen noch konkreter auf nachhaltiges Wirtschaften ausrichten.
Wie verstehen Sie rechtlich und ethisch verantwortungsvolle Unternehmensführung?
Stefan Kaufmann: Unsere Corporate Governance verstehen wir ganzheitlich – sie folgt einer Vision und Strategie. Verantwortungsvolle Unternehmensführung ist unserer Meinung nach heute nur noch möglich, wenn wir auch die Bereiche „Umwelt“ und „Soziales“ miteinbeziehen. Wie alle Unternehmen müssen wir zum Beispiel unsere CO2-Emissionen bis spätestens 2045 auf „Netto-Null“ reduzieren. Als führender Berater der europäischen Finanzdienstleistungsindustrie und damit auch als deren zentraler Transformator muss unsere eigene Unternehmensführung hohen Nachhaltigkeitsansprüchen genügen. Das ist viel Arbeit und erfordert eine kontinuierliche Weiterentwicklung unseres Geschäftsmodells – aber auch des individuellen Mindsets aller Mitarbeitenden.
Wie will zeb verantwortungsvoll nachhaltiger werden?
Stefan Kaufmann: Wir haben eine Vision von nachhaltigem Wirtschaften und passen unser Geschäft und die operativen Modelle laufend so an, dass wir unsere Ziele erreichen können – genau wie in unseren Kundenprojekten. Dabei schauen wir uns fünf Säulen an: Vision und Strategie, Geschäftsmodell, Betriebs- und IT-Modell, Kommunikation und Kultur. Für zeb haben wir aus den übergeordneten Zielen Handlungsfelder in all diesen Dimensionen abgeleitet. Damit verankern wir unsere Nachhaltigkeitsziele im Unternehmen – wir konkretisieren die Transformation.
Und wer entscheidet über diese konkreten Schritte – der Partnerkreis?
Stefan Kaufmann: Für jede der fünf Säulen gibt es eine Projektgruppe, die sich aus verschiedenen zeb-Expert:innen zusammensetzt. Diese Kolleg:innen gehen alle Bereiche durch und identifizieren Maßnahmen, um die Anforderungen rund um Umwelt, Soziales und Governance umzusetzen, koordiniert durch unsere CSO. Sie entwickeln Ideen und Vorschläge für einen Lenkungskreis, das ESG Steering Board. Die durch dieses Gremium beschlossenen Maßnahmen gehen dann zur Umsetzung an die jeweilige Projektgruppe zurück. Damit nutzen wir unsere Netzwerkorganisation ohne starre Hierarchie. Final informieren wir auch den Partnerkreis und binden diesen für geschäftsmodellrelevante Entscheidungen natürlich ein. Ziel ist es, in jedem Bereich die Kompetenzen und Personen zusammenzubringen, die wir brauchen, um unsere Ziele zu erreichen.
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