Windkanal

Zielgerichtete und effektive Steuerung von Leasing-Unternehmen mittels Financial Controlling

Die deutsche Leasing-Branche verzeichnete 2023 ein beeindruckendes Wachstum und ein Rekordneugeschäftsvolumen von 83,5 Milliarden Euro. Doch das aktuelle makroökonomische Umfeld, steigende Refinanzierungskosten und politische Unsicherheiten stellen viele Leasing-Unternehmen vor neue Herausforderungen, die ihre Rentabilität und Wettbewerbsfähigkeit gefährden. 

Um diesen Herausforderungen angemessen zu begegnen, spielt das Financial Controlling eine entscheidende Rolle. Es stellt sicher, dass die Rentabilität auch in einem unsicheren wirtschaftlichen Umfeld aufrechterhalten wird, indem es Transparenz schafft und die Grundlage für fundierte Entscheidungen bietet. 

Eine Kernaufgabe des Financial Controllings ist die systematische Ermittlung und regelmäßige Aktualisierung aller relevanten Kosten. Dazu gehören sowohl Einzel- als auch Gemeinkosten, die präzise den Produkten zugeordnet werden müssen. Die Identifikation und Allokation dieser Kosten ermöglicht es Leasing-Unternehmen, die tatsächliche Profitabilität ihrer Angebote zu bewerten und schnelle Anpassungen vorzunehmen. Besonders wichtig ist dies bei Refinanzierungskosten, die sich kurzfristig ändern können und wöchentlich überprüft werden sollten, um unerwartete Belastungen zu vermeiden. Auch Gemeinkosten sollten in regelmäßigen Intervallen neu bewertet und verursachungsgerecht auf Produkte verteilt werden, um eine transparente Kostenstruktur zu gewährleisten. 

Neben dem Kostenmanagement ist das Erlösmanagement ein zentraler Bestandteil des Financial Controllings. Hierbei müssen Erlöskomponenten nicht nur in der Vorkalkulation, sondern auch kontinuierlich während der Laufzeit auf ihre Realisierbarkeit überprüft werden. Eine genaue Analyse vergangener Vertragsanpassungen und Bonuszahlungen hilft dabei, zukünftig realistische Erlösschätzungen vorzunehmen und sicherzustellen, dass nur verlässliche Einnahmen eingepreist werden. Zudem bietet eine differenzierte Preisstrategie, die Kundenbedürfnisse berücksichtigt, die Möglichkeit, Erträge zu maximieren, ohne Abwanderungen zu riskieren. 

Zur umfassenden Unternehmenssteuerung setzt das Financial Controlling auf ein Deckungsbeitragsschema, das die Struktur und Zuordnung von Erlösen und Kosten von der Einzelgeschäfts- bis zur Gesamtebene ermöglicht. Dieses Schema dient als Instrument zur Identifikation profitabler und defizitärer Geschäftsfelder. So können rentable Bereiche gestärkt und Schwächen gezielt adressiert werden. Darüber hinaus ergänzt eine Gewinn- und Verlustrechnung die barwertige Steuerung, um periodengerechte Planungen zu ermöglichen und die interne Akzeptanz der Zahlen zu fördern. Die Kombination dieser Ansätze sorgt dafür, dass Neu- und Bestandsgeschäft gleichermaßen berücksichtigt werden und notwendige Mindestgewinne in Wachstumsphasen gesichert sind. 

Dieser Artikel ist eine Kurzfassung unseres Beitrags im FLF-Magazin, Ausgabe 6/2024. Sie möchten mehr erfahren?