Eine internationale Bank in Deutschland macht Ernst mit der Frauenquote

Ein Interview mit Sandra Douqué, Partnerin bei zeb, über die Bedeutung von Gleichberechtigung und Chancengleichheit, und wie die Bank gemeinsam mit zeb ein Umfeld schafft, das die Karrierewege für alle Mitarbeitenden ebnet und so mehr Bankerinnen in die Führung bringt.

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Inwiefern war eine internationale Bank über die niedrige Frauenquote in Führungspositionen ihrer deutschen Niederlassung besorgt?

Sandra Douqué: Das Institut war in Deutschland bei der Rekrutierung weiblicher Banker für Führungspersonen in ihrem Unternehmen nicht sehr erfolgreich. Und es wusste, dass dieses Problem auch dem Ruf schaden könnte: Nach der EU-Richtlinie zu Corporate Sustainability Reporting müssen einige Unternehmen zukünftig auch Daten zur Gleichbehandlung und Chancengleichheit veröffentlichen.


Das heißt, der Kunde erkannte, dass etwa der Gender-Pay-Gap ein zentrales Nachhaltigkeitsthema ist?

Sandra Douqué: Absolut. zeb hat deshalb alle Mitarbeitenden zu ihren Karrieremöglichkeiten und Hindernissen in der Bank befragt. Anhand der Daten konnten wir zum Beispiel feststellen, dass die Lohnlücke weitgehend darauf beruhte, dass die weniger planbaren und mit Bonuszahlungen verbundenen Positionen im Investmentbanking überwiegend von Männern besetzt waren. Die Backoffice-Positionen mit besser planbaren Arbeitszeiten – aber eben auch weniger Bezahlung – hingegen werden überwiegend von Frauen übernommen.


Den weiblichen Mitarbeitenden ist also der Weg „nach oben“ zu ebnen – ist das nicht eine Binsenweisheit?

Sandra Douqué: Jein. Es konnte nicht nur darum gehen, Frauen die Karriere zu erleichtern. Die Bank musste ein Arbeitsumfeld schaffen, in dem alle Mitarbeitenden in allen Positionen die für sie passende Work-Life-Balance und Weiterentwicklungsmöglichkeiten finden können. Banker sollten beispielsweise flexibler arbeiten dürfen, sodass ‚flexibel Arbeitende‘ auch Banker werden könnten. Diese Erkenntnisse haben wir in ein strategisches Kennzahlen-Set bis 2027 gegossen, an denen sich die Führungskräfte messen lassen müssen: Verfehlen sie die neuen Diversity-Ziele, sinken die Boni.

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