Es werden immer weniger: Im Jahr 2015 existierten in Deutschland 1.960 Banken und Sparkassen. Fünf Jahre später waren es noch 1.717. Haupttreiber dieser Entwicklung sind die Sparkassen (minus 33) und vor allem die Genossenschaftsbanken mit einem Minus von 184 – das Ergebnis eines Prozesses, der hauptsächlich über Fusionen vonstattengeht.
„Eine Bankenfusion – auch unter Genossen – ist eine große Herausforderung“, beschreibt zeb-Manager Gerald Laasch einen solchen Prozess. Manche enden vorzeitig beim ersten Sondieren, wenige nachdem eine Fusionsabsicht bereits kommuniziert wurde. „Für den Erfolg einer Fusion ist es elementar, von Anfang an einen klaren Plan zu haben, Konfliktpunkte möglichst früh zu benennen und zu klären sowie Klarheit über die Ziele zu haben. Sehr wichtig ist das Commitment von Vorstand und Gremien.“
„Wir stehen für Prozesssicherheit"
Den Fusionsberaterinnen und -beratern kommt dabei oftmals eine Mittlerrolle zu. „Wir sind auch Moderierende, über die auch mal die besonderen Themen ‚gespielt‘ werden können“, konstatiert Laasch. Wichtiger sei aber noch eine andere Rolle: „Wir stehen für sichere Prozesse. Die Vorstände erhalten durch unsere Prozessbegleitung Sicherheit.“ Mit den Erfahrungen aus einer Vielzahl von Fusionen wissen die zeb-Beraterinnen und -Berater um die Themen der Ebene: transparente Projektorganisation, Aufgabenkataloge mit klaren Zuständigkeiten und Fristen, eine zentrale Projektdatenbank – und das alles bei umfangreicher Dokumentation. „Da kommen schon mal 2.000 Aufgaben mit 250 Entscheidungen zusammen, bei denen auf Timing, Korrelationen und Besonderheiten der Institute geachtet werden muss“, weiß Laasch.
Weitere wichtige Bereiche des zeb-Vorgehensmodells sind die Angleichung von Strukturen und einer Vielzahl von Geschäftsprozessen und nicht zu vergessen auch der „Speicher“ für diejenigen Themen und Ideen, die nach der Fusion angegangen werden sollen. „Und ganz wichtig ist die aktive Kommunikation – mit allen Stakeholdern und besonders mit den Mitarbeitenden, denn Transparenz und Akzeptanz sind Erfolgsfaktoren einer jeden Fusion.“ Letztlich sei zeb ja „nur“ Berater der Bank – der Hauptteil der Arbeit werde und müsse von den Mitarbeitenden erbracht werden.
BaFin attestiert gelungenen Prozess
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat sich nun erstmals eine derartige Fusion in Form einer Sonderprüfung angeschaut. Zentrale Frage war dabei, ob tatsächlich eine Bank entstanden ist. Beanstandungen: keine. Und das Fazit für die fusionierte Bank war, dass der von zeb individualisierte Prozess nach dem Vorgehensmodell maßgeblich zum BaFin-Ergebnis beigetragen hat. „Wir sind froh, dass wir diese beiden Banken bei der Fusion begleiten durften und dass ihre Arbeit jetzt diese Würdigung durch die BaFin erfahren hat“, bilanziert Laasch.