Regulierung: EZB-Onboarding

Referenzen_Aufsicht & Regulierung_Case-Study-1

zeb unterstützte ein Institut bei der Vorbereitung auf den Übergang von der nationalen Beaufsichtigung (BaFin / Bundesbank) zur Europäischen Zentralbank (EZB). Grundlage bildete eine umfangreiche Gap-Analyse u. a. in den Themen Comprehensive Assessment, Governance, Datenmanagement, Meldewesen sowie Risikomanagement. In gemeinsamen Workshops wurden auf Grundlage vorhandener Dokumentation und bestehender Prozesse für die über die bestehenden BaFin Anforderungen hinausgehenden EZB-Anforderungen Gaps identifiziert. Darauf aufbauend wurden entsprechende Maßnahmen zur Beseitigung der Gaps abgeleitet, eine Projektplanung zur Vorbereitung auf die EZB aufgesetzt und um einen Business Case ergänzt. Nach der Management-Entscheidung für den Weg in die EZB-Beaufsichtigung wurde zeb auch zur Unterstützung bei der Umsetzung der Maßnahmen beauftragt. Dazu zählten u.a. auch die Vorbereitung und Durchführung des Comprehensive Assessments. Das Projekt hat gezeigt, dass sich Art und Intensität der Beaufsichtigung bei nationaler und EZB-Beaufsichtigung signifikant unterscheiden und Banken diesen Schritt bewusst planen und dabei eine ausreichende Vorbereitungszeit berücksichtigen sollten.

Herausforderung

Umfassende Anforderungen

Die zusätzlichen Anforderungen einer EZB-Beaufsichtigung betreffen diverse Fachbereiche, insbesondere Risikomanagement und Meldewesen, aber auch Compliance, Personal, Controlling und weitere Bereiche. Darüber hinaus werden im Rahmen einer diesbezüglichen Gap-Analyse häufig auch Themen identifiziert, die bereits unter nationaler Aufsicht unzureichend umgesetzt sind. Entsprechend ist der Handlungsbedarf stark abhängig vom jeweiligen Institut, weshalb ein Umsetzungsprojekt individuell zu planen ist. Hierbei sind auf Basis der gegebenen Ressourcen (interne und externe Kapazitäten) sowie des Zeitrahmens auch Priorisierungen vorzunehmen. Zur Erreichung der Projektziele ist im Rahmen der Umsetzung außerdem eine angemessene Quality Assurance notwendig und es ist vor dem Hintergrund der Dynamik aufsichtlicher Anforderungen regelmäßig zu validieren, ob die geplanten Maßnahmen noch dem aktuellen Stand entsprechen.

Ergebnisse

Sukzessive Weiterentwicklung

Die Umsetzung der identifizierten Maßnahmen wurde erfolgreich abgeschlossen. Insbesondere wurde eine geeignete Architektur für die Durchführung des Comprehensive Assessments aufgebaut und neue Tools, bspw. für die Simulation einzelner Risikoarten im Rahmen des Stresstests, eingeführt. Darüber hinaus wurde mit dem Aufbau eines integrierten Data Warehouses begonnen, um künftig auch die Erfüllung der BCBS #239 Anforderungen zu gewährleisten. In diesem Kontext findet auch nach Projektabschluss noch eine sukzessive Weiterentwicklung statt, d.h. weitere Systeme werden künftig auf diesem DWH aufsetzen.

Fazit

Frühzeitige Befassung mit Wechsel zur EZB Beaufsichtigung notwendig

Der Handlungsbedarf im Rahmen eines Wechsels zur EZB-Beaufsichtigung ist sehr institutsspezifisch. Neben klaren zusätzlichen Anforderungen (bspw. im Meldewesen) ergeben sich aus der Prüfungspraxis der EZB und bisherigen nationalen Umsetzung eines Instituts zusätzliche Gaps, die eben stark von der bisherigen Aufstellung abhängen. Entsprechend ist eine individuelle Analyse erforderlich, um Transparenz bzgl. des Umsetzungsbedarfs zu schaffen. Zudem ist für die Vorbereitung auf das Comprehensive Assessment ein Verständnis der Methodik und der Datenanforderungen erforderlich. Eine integrierte Architektur und Funktionalitäten zur automatisierten Befüllung von Templates und Erstellung von Reports sind wesentliche Erfolgsfaktoren. Hier konnte zeb mit langjähriger Erfahrung und in der Praxis bewährten Tools signifikanten Mehrwert bieten. Aufgrund der häufig erforderlichen umfassenden IT-Implementierungen sollte die Vorbereitung auf eine EZB-Beaufsichtigung möglichst frühzeitig erfolgen, um die EZB-Compliance rechtzeitig zu gewährleisten.