Sondierung von Zukunftsoptionen

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Sondierung von Zukunftsoptionen – Frühzeitig prüfen, Zukunft gestalten

Die deutschen Sparkassen stehen angesichts Niedrigzinsphase und Regulatorik vor großen Herausforderungen. Steigende Eigenkapitalvorschriften und dramatisch einbrechende Zinsergebnisse sind die zentralen Punkte. In diesem Spannungsfeld prüfen zahlreiche Institute mögliche Maßnahmen und deren Wirkung, aber auch alternative Zukunftsoptionen wie Fusionen.

Die Sparkasse Rietberg mit ca. 400 Mio. Euro DBS stand als kleinere Sparkasse 2015 vor der Frage, wie die mittelfristige Ergebnisplanung zu bewerten ist, ob und welche Maßnahmen eine Stabilisierung der (noch) guten Ausgangssituation bewirken können und ob eine Fortführung der Strategie Selbstständigkeit zu überdenken ist. Ziel war es, die gute Ausgangssituation zu erhalten und frühzeitig Handlungsimpulse zu setzen, um auch in schwierigen Zeiten aktiver Gestalter bleiben zu können.

Dazu initiierte die Sparkasse das Projekt mit folgenden Leitlinien:

  • Objektive und sachliche Auswirkungsanalyse von Niedrigzinsphase und Regulatorik sowie von Kosten- und Ertragspotenzialen
  • Transparente Aufbereitung der mittelfristigen
    Ergebnis- und Kapitalplanung
  • Darstellung von Handlungsalternativen und
    Konsequenzen
  • Intensive Erörterung und Mitnahme des
    Verwaltungsrates

zeb wurde die Aufgabe übertragen, die Sparkasse als erfahrener Berater über alle Phasen (siehe Grafik) hinweg zu begleiten, die strategischen Handlungsalternativen mitzugestalten und die enge Einbeziehung der Gremien sicherzustellen.

1. Konsequent:
Umsetzung

Das Projektvorgehen teilte sich in drei wesentliche Projektphasen:

  • Sondierung von Zukunftsoptionen
  • Begleitung der Sondierungsgespräche
  • Gestaltung der Fusionsvorbereitung mit der Sparkasse Gütersloh

In der ersten Phase wurde die Option Eigenständigkeit für die Sparkasse Rietberg überprüft. In diesem Zusammenhang wurden die aktuellen betriebswirtschaftlichen Kennzahlen und die Eigenkapitalsituation sowie die Mittelfristplanung der Sparkasse einem Review unterzogen. Anhand einer Potenzialanalyse sowie Best-Practice-Ansätzen wurden Kosten- und Ertragspotenziale ermittelt. Mithilfe der Gesamtbanksteuerungssimulation zeb.gbs wurden zudem szenariobasierte Ergebnis- und Kapitalplanungen durchgeführt und mögliche Ergebnislücken quantifiziert. Darüber hinaus wurde das Alternativszenario der Fusion untersucht, bewertet und final als die sinnvolle Option für die Sparkasse Rietberg beschlossen.

Die Phase der Sondierung mit potenziellen Partnern wurde als ein offener und für alle Beteiligten transparenter Prozess gestaltet. Fairness, Professionalität und partnerschaftliche Atmosphäre kennzeichneten diese Phase. Die Offenheit der Gespräche war wesentlich für Verlauf und Erfolg.

Am Ende der Sondierungsphase beschloss der Verwaltungsrat die Aufnahme konkreter Fusionsgespräche mit der Sparkasse Gütersloh als präferierter Partner.

In der dritten Phase der Fusionsanbahnung ging es um die konkrete Verhandlung und Vorbereitung der Fusion sowie um die Erstellung des Fusionkonzepts nach MaRisk. zeb begleitete als Moderator und fachlicher Ratgeber die Verhandlungskommission, bestehend aus Delegationen der Verwaltungsräte und dem Vorstand beider Häuser. Hier wurden die 14 politischen Eckpfeiler, unter anderem Anteilsverhältnisse, Name und Gremienbesetzung, verhandelt.

In vier Vorstands-Workshops wurden wesentliche strategische Leitplanken für das Fusionsinstitut festgelegt:

  • Strategische Ausrichtung des Hauses
  • Strategische Ziele und Zielsystem
  • Vertriebsstrategie, -wege und Standorte
  • Aufbauorganisation inkl. MAK des Fusionsinstituts
  • Grundsätze des Risikomanagements

Darüber hinaus wurde eine gemeinsame mittelfristige Ergebnis- und Kapitalplanung erstellt und der erwartete Fusionsnutzen quantifiziert.

Zentrales Ergebnisdokument der Fusionsanbahnung ist das 80-seitige Fusionskonzept nach MaRisk, das neben den Leitplanken und Kennzahlen für das Fusionshaus auch die vereinbarten politischen Eckpfeiler als Rahmen beinhaltet. Beide Verwaltungsräte stimmten in sogenannten Anhörungsbeschlüssen den Konzepten zu.

Im Anschluss hat zeb den Prozess der politischen Beschlussfassungen in Ratssitzungen und Kreistag begleitet. Am Ende einer intensiven und konstruktiven Erörterungsphase mit den Trägern und in enger Abstimmung mit den Verwaltungen konnten eindeutige Beschlüsse für die Fusion zur Sparkasse Gütersloh-Rietberg gefasst werden. Die Klarheit der Beschlüsse war ein deutliches Signal und ein Auftrag für den Vorstand der gemeinsamen Sparkasse, die Führungskräfte und Mitarbeiter.

2. Wirkungsvoll:
Ergebnisse

Zentraler Erfolgsfaktor für die nachhaltige erfolgreiche Veränderung war von Anfang an ein offener, fairer und für alle Beteiligten transparenter Prozess sowie ein partnerschaftlicher und vertrauensvoller Umgang aller Beteiligten.

Die Sparkasse hat in diesem Veränderungsprozess frühzeitig gehandelt und die aktive Gestalterrolle übernommen. Gemeinsam wurde in dieser Phase ein erfolgreicher Ergebnispfad für das Fusionshaus erarbeitet, der das Fusionshaus nachhaltig zukunftsfähig aufstellt. Die erfolgreiche Umsetzung des kalkulierten Fusionsnutzens wurde bereits in zahlreichen Sparkassenfusionen bestätigt. Hierfür werden in der aktuell laufenden Phase der Fusionsumsetzung die entsprechenden Weichen gestellt.

 

Fusionsphasen

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3. Zukunftssicher:
Ausblick und Fazit

Nach ersten Weichenstellungen für strukturelle Veränderungen in 2015 konnte in 2016 erfolgreich die Vorbereitung und Beschlussfassung der Fusion zur Sparkasse Gütersloh-Rietberg erfolgen. Bis zum 31.12.2016 ist es in gemeinsamer Arbeit von Vorstand, Führungs- und Fachkräften der Sparkasse gelungen, die gemeinsame Sparkasse MaRisk-konform aufzustellen. In 2017 erfolgt nun die Umsetzung der Fusion anhand eines 4000 Aufgaben umfassenden Meileinsteinplans Fusion. Hier gilt es, neben der technischen und organisatorischen Fusion sowie einer Ausrichtung an zukunftsfähigen Strukturen und Prozessen insbesondere die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter einem gemeinsamen Dach zu vereinen.

zeb wird die neue Sparkasse Gütersloh-Rietberg auch bei der Umsetzung begleiten und den Vorstand bei der Erreichung der Fusionsziele weiter partnerschaftlich unterstützen.