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Ist die Zeit reif für einen Chief Payments Officer?
Der Zahlungsverkehr liefert die meisten Kontaktpunkte zum Kunden und ist damit beim Thema Innovationen in der Finanzbranche einen Schritt voraus – und diese Innovationen etablieren sich auch dank der Regulatorik. Diese Entwicklung leitet nun das neue Zeitalter der Embedded Financial Services – der integrierten Finanzdienstleistungen – ein und ermutigt neue Wettbewerber zum Markteintritt. Neue Akteure beschleunigen diesen Innovationszyklus. Beim Onlineshopping werden den Verbrauchern zunehmend Möglichkeiten zur späteren Bezahlung (BNPL, „buy now, pay later“) angeboten. Durch die Begeisterung für diese Angebote rund um BNPL wird der Verbraucherkredit zu einem integrierten Produkt, das sogar die klassische Kreditkarte in Bedrängnis bringt.
Wie werden die Europäer also zukünftig bezahlen? Die aus der Branche hervorgegangene Europäische Zahlungsinitiative (European Payments Initiative, EPI) hat sich zum Ziel gesetzt, Kartensysteme nachzubilden, allerdings mit einer zusätzlichen Funktion für Echtzeitzahlungen. Doch möglicherweise kommt dies zu spät und greift zu kurz, denn BNPL als Alternative zur Kartenzahlung stößt auf breite Akzeptanz und die Europäische Zentralbank arbeitet bereits am digitalen Euro – einem digitalen Zahlungssystem der Zukunft.
Banken sollten daher jetzt ihre Strategien im Bereich Payment überdenken und nicht warten, bis Brüssel die PSD3 vorlegt. Dazu gehört die Schärfung der unternehmensinternen Expertise in Richtung „Zero Ops“ sowie die Sicherung zusätzlicher Ressourcen durch Übernahmen und Partnerschaften. Es könnte ein langer Weg mit vielen Weggabelungen werden. Banken sind gut beraten, dabei die Ausgangsprämisse von zeb zu berücksichtigen: Das Zeitalter des Chief Payments Officer ist angebrochen!
Dieses core-Heft liegt auf Englisch vor.