COVID-19 beschleunigt die digitale Transformation im Bankensektor

Die COVID-19-Pandemie verändert das digitale Nutzungsverhalten deutscher Bankkunden grundlegend. Angesichts des Virus neu adaptierte Gewohnheiten werden beibehalten, alte Verhaltensmuster über Bord geworfen. So hat der bislang eher stationär orientierte Kunde inzwischen eine Bank ohne Filiale sowie neue, digitale Zahlungsvorgänge kennen- und schätzen gelernt. Ein Boom von Kartenzahlungen und digitalen Wallets, die Expansion digitaler Kanäle und eine massive Steigerung der Nutzungszahlen im Onlinebanking waren die Folge.

Diese Entwicklung wird sich nach Ansicht von Sven Krämer, Partner bei zeb, unumkehrbar fortsetzen: „Der Trend zu mehr Online- und Mobile-Banking hält auch nach Abklingen der COVID-19 Pandemie an. Damit hebt sich der letzte regelmäßige Kontaktpunkt zwischen Bank und Kunde – die Versorgung mit Bargeld– flächendeckend und über alle Altersstufen hinweg zum großen Teil auf.“

Etablierte Marktteilnehmer begeben sich dabei in unmittelbare Konkurrenz zu Direkt- und Neobanken, die gleiche Produkte durch digitale Prozesse und moderne IT schlanker und mit hoher Qualität produzieren können. Gleichzeitig neigen sich die IT-Welten vieler traditioneller Institute dem Ende ihres Lebenszyklus zu und müssen in absehbarer Zeit ersetzt werden. Es steigt die Notwendigkeit, digitale Fähigkeiten in der Breite der Belegschaft auszubauen.

Dennoch, so Krämer, eröffnen sich gerade jetzt für viele stationäre Institute vielversprechende Chancen: „Zum Höhepunkt der Corona-Pandemie in Deutschland spielten die etablierten Häuser eine wichtige Rolle für die finanzielle Stabilität ihrer Kunden. Sie zeigten sich als verlässlicher Partner und erster Ansprechpartner über alle Kundengruppen hinweg. Sie sollten dieses gestärkte Vertrauen nutzen, um im Wettbewerb Boden gut zu machen. Dafür ist allerdings ein konsequentes, fokussiertes Handeln nötig“.

zeb empfiehlt in einer aktuellen Publikation acht Handlungsfelder, die bei einer digitalen Transformation erfolgsentscheidend sind. Dabei geht es aus Sicht der Autoren des Papers nicht mehr um das „ob“, sondern nur noch um das „wann“ und „wie schnell“ die digitale Agenda abgearbeitet wird, um verlorenen Boden angesichts geänderten Nutzungsverhaltens der Kunden wieder gut zu machen.


Über zeb

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