Betriebsmodell der Zukunft: Vorsprung durch intelligente Automatisierung

Vier Fragen an Sandra Douquè, Partnerin bei zeb

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Frau Douqué, Kreditinstitute stehen vor der dauerhaften Aufgabe ihre Betriebsmodelle auf Effizienz zu trimmen. Wo sehen Sie die größten Hebel, die die Institute nutzen sollten?
SANDRA DOUQUÉ: In der Tat müssen die Kreditinstitute in allen Bereichen effizienter werden. Es sollte, nein, es muss in jedem Haus zu den obersten Prioritäten des Managements gehören das Betriebsmodell strategisch zielgerichtet und kontinuierlich weiterzuentwickeln. Es geht darum in allen Bereichen schneller, besser und kostengünstiger zu werden. Den größten Hebel sehe ich darin, die entscheidenden erfolgsrelevanten Prozesse intelligent und weitestmöglich zu automatisieren.

Frau Douqué, Automatisierung ist wahrlich kein neuer Trend. Was ist das Neue am zeb-Konzept „Intelligente Automatisierung“ für Regionalbanken?
Neu ist zum einen, dass sich der Bedarf im Corona-Jahr 2020 massiv geändert hat, und wir gezielt darauf reagieren: Die Pandemie und die damit verbundenen Filialschließungen und sonstigen Einschränkungen der persönlichen Kontaktmöglichkeiten haben noch mehr Druck auf Geschäftsmodelle und Kostenstrukturen der Regionalbanken verursacht, gerade bei Banken mit einem dichten Filialnetz.
Neu ist zum anderen, dass wir aufgrund unserer Kompetenzen im zeb einen deutlich ganzheitlicheren Ansatz anbieten können als andere Akteure: Bei Regionalbanken ist zeb die einzige Beratung, die die strategische Perspektive mit bankfachlicher und prozessualer Expertise – etwa in den Kernbanken-Systemen – und technischem Know-How zur Automatisierung kombinieren kann. Nur wir bieten wirklich alles aus einer Hand: von der Strategie bis in die finale Umsetzung. Wie groß der Hebel ist, haben wir bei verschiedenen Regionalbanken schon mehrfach bewiesen; wir sprechen hier von deutlichen Einsparpotenzialen im hohen sechs- bis siebenstelligen Bereich. 

Welche Banken haben die größten Herausforderungen beim Thema Intelligente Automatisierung?
Eindeutig Sparkassen und Genossenschaftsbanken: Regionalbanken werden bis 2030 mindestens 80 Prozent der Produktion automatisieren müssen und sind daher gezwungen sich dafür komplett neu aufzustellen um konkurrenzfähig zu bleiben. Für die einen eine große Herausforderungen für die anderen eine große Chance, je nachdem wie man es sieht! Ich sage immer “Winners train, losers complain". Banken brauchen dafür in Zukunft ein anderes Mindset, andere Prozesse und auch andere Mitarbeiter – Data Scientists etwa statt Bankkaufleuten. Erschwert werden die Probleme dadurch, dass die Banken zum Großteil auf die Rechenzentralen angewiesen sind beziehungsweise glauben, auf sie warten zu müssen. Wenn Sparkassen und Genossenschaftsbanken weiterhin warten vergehen noch Jahre, bis etwas passiert. Aber dann werden sie den Anschluss verloren haben.

Was bietet das zeb in puncto Intelligente Automatisierung an, was der relevante Wettbewerb nicht leistet?
Wir haben uns in den letzten Jahren auf die wirklich relevanten Hebel der Automatisierung fokussiert. Also nicht nur den “Kleinkram” automatisiert, wie zum Beispiel die Anlage oder Änderung des Onlinebankings oder von Konten. Sondern die wirklichen Effizienzhebel an- und umgesetzt und die liegen im Kreditgeschäft und der direkten Kundenkommunikation. Daher haben wir Automatisierungslösungen für die Baufinanzierung, gewerbliche Kredite und die Kundenkommunikation via Chatbots entwickelt und erfolgreich in mehreren Projekten umgesetzt. Wenn das Zinsniveau weiterhin so niedrig bleibt, und davon gehen wir aus, sind die Banken gezwungen massiv auf der Kostenseite gegenzusteuern. Das gelingt bei besonders komplexen Prozessen mit einer langen Bearbeitungsdauer und bei dem Massengeschäft. 

Weiterhin kennen wir alle relevanten Stakeholder, entsprechend können wir Lösungen entwickeln, die langfristig strategisch tragen und kurzfristig auch umsetzbar sind. Wir haben 25 Jahre Erfahrung darin, wie Sparkassen und Genossenschaftsbanken funktionieren, daher können wir die Konzepte wirklich maßschneidern. Und wir begleiten so viele Projekte in der Branche, dass wir das Betriebsmodell der Zukunft kontinuierlich monitoren und weiterentwickeln können.