Digital Pulse Check: drei Fragen an Christina Wirth

Kernaussagen:  

  • zeb misst mit dem Digital Pulse Check seit Jahren den Grad der digitalen Reife bei Banken.
  • Bis heute fehlt noch ein echter „digital leader“ unter den europäischen Banken.
  • Es gilt, bei der digitalen Transformation keine weitere Zeit zu verlieren.

Frau Wirth, Sie haben den zeb.digital pulse check mitentwickelt. Laut der neuesten Ausgabe 2018 gibt es unter Europas Banken keinen Digital Leader – also kein einziges Haus, das marktweit Standards in puncto Digitalisierung setzt. Ist das nicht ein Armutszeugnis für die Branche?

CHRISTINA WIRTH: Natürlich sind andere Branchen schon viel weiter bei der digitalen Transformation. Andererseits mussten sich Unternehmen aus anderen Branchen schneller anpassen, da die Digitalisierung sie wesentlich stärker erschüttert hat. Nehmen Sie beispielsweise die Musikindustrie oder den Mediensektor. Die haben das geschafft, und ich bin überzeugt, dass die Banken die Veränderung auch meistern werden. Das werden schon allein ihre Kunden einfordern, die heftig von FinTechs und BigTechs umworben werden. Die Digitalisierung ist ein komplexer Vorgang, der viele Bereiche umfasst und daher dauern kann. Mein Fazit lautet: Es gilt, keine Zeit zu verlieren.
 
Was ist das Besondere am zeb.digital pulse check?
Um diese Frage zu beantworten, ist es wichtig zu wissen, dass es sich bei den erhobenen Daten um eine Selbsteinschätzung der Banken handelt. Dennoch, und das macht die Konzeption der Studie aufwändig, sind die Antwortmöglichkeiten so differenziert, dass wir die Ergebnisse guten Gewissens als objektiv einschätzen können. Aus der Kombination unserer Expertise und der Sicht der Banken mit einer Kundenbefragung ergibt sich ein einmalig breites Bild. Diese Bandbreite ist das Alleinstellungsmerkmal des zeb.digital pulse checks und wird nur von uns angeboten.
   
Wie wird sich die Studie weiterentwickeln?
Den digital pulse check gibt es ja seit drei Jahren, und es ist klar, dass die digitale Transformation einer Bank Zeit braucht. Daher wird zeb in Zukunft nicht jedes Jahr eine neue Umfrage starten. Den Grundfragebogen werden wir beibehalten, andererseits die Entwicklungen der FinTechs und BigTechs verfolgen – genau wie die Sicht der Kunden. Es wird natürlich auch beim nächsten digital pulse check ein Vertiefungsthema geben, so wie wir jetzt zum ersten Mal die Kunden befragt haben. Das neue Vertiefungsthema verraten wir aber noch nicht.

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„Die Kombination der Daten in unserem Digital Pulse Check ergibt ein einmalig breites Bild.“

Dr. Christina Wirth, Managerin, zeb