Fischteicheffekt für Teamleistung

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Sollte die Mitarbeit in einem tollen, starken Team nicht auch zu hohen Leistungen anspornen? Nein, das stimmt leider nicht immer:

Für Leistungsschwache – egal, ob Anfänger/-innen oder Leistungseingeschränkte – besteht die Gefahr, schnell entmutigt und abgehängt zu werden.

Sie können höhere Leistungsfähigkeit erst dadurch aufbauen, dass sie bessere Leistungen als ihre Bezugsgruppe zeigen. Dieser Kontrasteffekt wird als „Big-Fish-Little-Pond-Effect“ (Großer-Fisch-kleiner-Teich-Effekt) bezeichnet. Natürlich ist es dennoch so, dass leistungsstarke Gruppen einen Ansporn darstellen, weil man als Teammitglied mithalten und sich „im Glanz der Teamleistungen sonnen“ will. Dieser Assimilationseffekt wird als „Reflected-Glory-Effect“ bezeichnet. Der Effekt funktioniert aber nur, wenn der Abstand zum Rest des Teams nicht zu groß ist und dadurch keine Entmutigung und Abgrenzung im Team aufkommen.

Kurz: Ein „Fischteicheffekt“ entsteht, wenn Kontrast- und Assimilationseffekt addiert werden: ein Kontrasteffekt, um sich mit den eigenen Leistungen von denen der anderen abheben zu können, und ein nicht zu großer Assimilationseffekt, um von den Leistungen Besserer angespornt zu werden. Daraus folgt, dass leistungsstarke Teams zwar halbwegs homogen in Bezug auf die Leistungsfähigkeit sein sollten, aber nicht in Bezug auf alle individuellen Leistungsaspekte: Teammitglieder sollten sich hinsichtlich einiger Leistungsbereiche anstrengen.

Wie Kontrast- und Assimilationseffekt funktionieren, erklären Prof. Dr. Joachim Hasebrook und Dr. Sibyll Rodde in ihrem Buch „Team-Mind und Teamleistung“  im Kapitel „Kleine Unterschiede, große Wirkung“. In einem Interview mit Prof. Dr. Klaus Hahnenkamp, Klinikchef und Mitglied des Vorstands der Universitätsmedizin Greifswald, erklärt darin auch, wie er mit Teamkonflikten umgeht.