Erarbeitung eines Zielbilds Banksteuerung

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Erarbeitung eines Zielbilds Banksteuerung

Stark steigende regulatorische Anforderungen bringen für „kleine“, national beaufsichtigte Institute sowie für „große“, EZB-beaufsichtigte Institute deutlich unterschiedlich ausgeprägte Herausforderungen in der Banksteuerung und in der Umsetzung regulatorischer Anforderungen mit sich. In diesem Umfeld hat die Sparkassen- Finanzgruppe die zentralen Verantwortlichkeiten in der Banksteuerung neu geordnet und in der Sparkassen Rating und Risikosysteme (SR) gebündelt. So wird ein möglichst ressourceneffizienter, standardisierter Umgang mit diesen Herausforderungen sichergestellt.

Die Vielzahl der in den Sparkassen verwendeten Risikomess- und Steuerungsmethoden macht eine Standardisierung der Methoden in der Banksteuerung notwendig, um die angestrebten Effizienzziele zu erreichen. Als verantwortliches Gremium im Sparkassenverbund hat der Fachrat Banksteuerung die SR daher mit der Erstellung eines standardisierten Methoden-Zielbilds für die regulatorische Banksteuerung in der Sparkassenorganisation beauftragt.

Zielsetzung des Projekts „Zielbild Banksteuerung“ war die Erarbeitung von Standards für das Risikomanagement der Sparkassen als Voraussetzung für die zentrale Bereitstellung einheitlicher methodischer Standards sowie entsprechender Argumentationshilfen für die Diskussion der einzelnen Sparkassen mit der Aufsicht.

Um eine möglichst breite Akzeptanz für das Zielbild zu erreichen, war an dessen Erarbeitung neben der SR und zeb ein Projektteam von mehr als 50 Vertretern aus Sparkassen, Regionalverbänden, Prüfungsstellen, dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV) und der Finanz Informatik (FI) von Oktober 2015 bis April 2016 beteiligt.

1. Konsequent:
Umsetzung

Die Erarbeitung des Zielbilds Banksteuerung erfolgte in
drei Phasen:

In der ersten Projektphase wurde ein Top-down-Zielbild auf Basis von Grundprinzipien der Banksteuerung abgeleitet, das aktuelle wie erwartbare regulatorische Anforderungen berücksichtigt. Diese Anforderungen wurden dann in sogenannten Standards operationalisiert. Parallel wurde bottom-up das Ist-Bild der dezentral verwendeten Methoden, Parameter und IT-Softwaremodule inklusive der Ergebnisse laufender Projekte und Vorgaben aufgenommen.

Aus dem Abgleich von Top-down-Zielbild und Bottomup- Ist-Bild wurden in einer zweiten Projektphase Weiterentwicklungsbedarfe identifiziert und zu Arbeitspaketen zusammengefasst.

Auf Basis einer detaillierten Beschreibung der Arbeitspakete, inklusive einer Analyse des jeweils erwarteten Aufwands und Nutzens, wurde in der dritten Projektphase eine Priorisierung der Arbeitspakete durch das Projektteam durchgeführt und in eine Roadmap zur Umsetzung des Zielbilds überführt.

2. Wirkungsvoll:
Ergebnisse

Insgesamt wurden drei zentrale Ergebnistypen erarbeitet:

Standards der Banksteuerung:
Für das methodische Zielbild Banksteuerung sind Standardmethoden empfohlen, welche insbesondere die Methoden zur Risikoberechnung sowie die Risikotragfähigkeits- Steuerungskreise umfassen. Dazu sollen die Steuerungsinstrumente modular ausgestaltet werden. Die Auswahl der Standardmethoden soll in Abhängigkeit vom institutsindividuellen Risikoprofil erfolgen.

Risikoartendokument:
Mit dem Risikoartendokument erfolgen Abgrenzungen und Definitionen der wesentlichen Risikoarten und -kategorien (z. B. des Spread-Risikos als Teil des Marktpreisrisikos) sowie eine Beschreibung der Auswirkungen der Risiken auf die GuV der Sparkasse.

Umsetzungs-Roadmap für die priorisierten Arbeitspakete:
Geordnet nach vier wesentlichen Themenbereichen (Übergreifend, Risikotragfähigkeit/Planung, Marktpreisrisiko sowie Liquiditätsrisiko) sind Arbeitspakete definiert und priorisiert. Die Roadmap bildet die Basis für die aktuelle und zukünftige Umsetzung durch die SR.

3. Zukunftssicher:
Ausblick und Fazit

Durch die Standardisierung von Methoden und Parametern und deren regelmäßige Validierung wird eine nachhaltige Qualitätssteigerung und -sicherung durch gruppenweit gültige Standards in der Banksteuerung für Sparkassen erzielt. Darüber hinaus erhöht sich die Prozesssicherheit, da zentrale Verfahren mit der Aufsicht abgestimmt werden und eine zeitnahe und regelmäßige Aktualisierung von Konzepten sichergestellt wird.

Schließlich folgt durch die konsequente zentrale Bearbeitung der Risikothemen durch die SR eine Aufwandsreduktion für die Sparkassen vor Ort, da Methoden und Instrumente zentral bereitgestellt werden. Bereits in 2016 hat die SR mit der Erarbeitung von Standards für die Risikoinventur und für Parameter der periodischen Risikotragfähigkeit den ersten Schritt in diese Zukunft unternommen.