Private customer wallets 2021
Höhen und Tiefen im europäischen Privatkundengeschäft
In den letzten zehn Jahren sahen sich die europäischen Privatkundenbanken mit zahlreichen wirtschaftlichen Widrigkeiten konfrontiert. Man könnte annehmen, dass COVID-19 diese Herausforderungen intensiviert hat. Insgesamt haben sich die von zeb analysierten Private Customer Wallets in zehn großen europäischen Märkten jedoch als recht widerstandsfähig erwiesen. Zwischen 2010 und 2020 verzeichneten diese Märkte eine moderate durchschnittliche Wachstumsrate von 0,5 Prozent jährlich. Dennoch war es eine holprige Fahrt. Mit Blick auf die Zukunft und über den derzeitigen COVID-bedingten Abwärtsdruck hinaus, lassen unsere Untersuchen ein erneutes Wachstum von 1 bis 2 Prozent bis zum Jahr 2025 hin erwarten – natürlich in Abhängigkeit von den wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie.
Ein Blick unter die Einkommensobergrenze von Privatkunden-Wallets
Unter der Einkommensobergrenze zeigen sich weitere Unebenheiten der Marktstruktur. Die Gesamterträge aus dem täglichen Privatkundengeschäft sinken durch das Niedrigzinsumfeld deutlich: von fast 50 Prozent im Jahr 2010 auf heute weniger als 30 Prozent. Andererseits prognostizieren wir, dass sich der Anteil der Krediterträge an den Gesamterträgen des Retail-Bankgeschäfts in der EU zwischen 2010 und 2025 ungefähr verdoppeln und am Ende des Zeitraums 60 Prozent erreichen wird. Der Druck auf die Margen im alltäglichen Bankgeschäft nimmt ab. Damit ist das Kreditgeschäft auch der wichtigste Faktor für die Rückkehr zum Wachstum auf gesamteuropäischer Ebene. Da die strukturellen Trends in Europa variieren, gibt es für europäische Privatkundenbanken Höhen und Tiefen. Diese Unterschiede zu verstehen ist von zentraler Bedeutung, will man Maßnahmen für das Geschäftsportfolio einer Privatkundenbank festlegen.