Biodiversität – die unterschätzte Herausforderung

Alle reden über Kriege, die Bedrohungen der Demokratie und die Klimakrise. Gerade wird auf der COP16, der UN-Konferenz in Kolumbien, ein anderes Thema verhandelt: Der Verlust der biologischen Vielfalt. Die Biodiversitätskrise gehört zu den wichtigsten, aber oft vernachlässigten Bedrohungen unserer Zeit, denn sie kommt nicht mit Wirbelstürmen und Waldbränden daher, sondern still und schleichend.

Während Klimawandel und CO₂-Emissionen längst zum festen Bestandteil wirtschaftlicher und politischer Ambitionen und Handlungsmaxime geworden sind, bleibt das Thema Biodiversität vielfach im Schatten. Dabei sind die wirtschaftlichen Implikationen des Artenverlusts und der Zerstörung von Ökosystemen enorm. Außerdem bedingen und verstärken sich Klima- und Naturschutzmaßnahmen wechselseitig. Ziele wie „Net-Zero“ (Netto-Null-Emissionen) bis 2050 und „Nature Positivity“ (Zugewinn an biologischer Vielfalt) müssen Hand in Hand gehen.

Angesichts der Bedeutung „natürlicher Assets“ rückt auch die Finanzindustrie zunehmend in den Fokus. Stakeholder und Aufsicht erwarten, dass Biodiversitätsaspekte und -risiken in die Steuerungs- und Veröffentlichungsprozesse integriert werden. Die Aussage von Frank Elderson, Mitglied des Direktoriums der EZB, weist die Richtung: „Seitdem wir die Materialität naturbedingter finanzieller Risiken ausdrücklich anerkannt haben, gibt es keine prinzipiellen Gründe mehr dafür, dass es bei der Bearbeitung von Umweltrisiken weniger Fortschritte gibt als bei der von Klimarisiken.“

Banker, denen die nachfolgenden Begriffe und Kürzel geläufig sind, können sich zurücklehnen. Allen anderen empfehlen wir die einfach abrufbare zeb.Studie zur Biodiversität.

Das „kleine Latinum“ der Biodiversität für Banker: SDGs, EU-Biodiversitätsstrategie 2030, Kunming-Montreal Global Biodiversity Frameworks, Target 15 des GBF, NGFS, PBAF, ENCORE, TNFD, GRI, ESRS 4 etc.