Wie muss eine Sparkasse für die erfolgreiche Zukunft aufgestellt sein? Was schränkt eigenverantwortliches Handeln und produktives Arbeiten ein? Wie lassen sich junge Menschen als Mitarbeitende und Kunden ansprechen und binden? Muss sich das Verhältnis zwischen Mitarbeitenden und Führungsmannschaft verändern?
Die Sparkasse Lemgo sucht Antworten auf solche Fragen, als sie im 4. Quartal 2023 damit beginnt, ihr neues Zielbild 2027+ zu erarbeiten.
Die Sparkasse hat sich dabei bewusst dafür entschieden, diese Entwicklung aus einer Position der Stärke heraus anzugehen. Im Sparkassenverband Westfalen-Lippe nimmt die Sparkasse Lemgo seit Jahren eine betriebswirtschaftliche Spitzenposition ein – und das soll auch so bleiben. Während die Konsolidierungen in den Jahren zuvor auch im Verbandsgebiet der Sparkasse Lemgo zu beobachten sind, bleibt die Sparkasse Lemgo selbst weiterhin erfolgreich eigenständig und regional tief verwurzelt. Eine schärfere Regulierung, zunehmender Fachkräftemangel und volatile Zinsen machen dem Haus dennoch zu schaffen.
Der Vorstand der Sparkasse weiß, dass ein Neuanfang erforderlich ist, um sich aus der Position der Stärke heraus den künftigen Aufgaben zu stellen. Auch in der Zusammenarbeit und Führung muss das Institut neue Wege einschlagen. Deshalb fällt der Entschluss, ein neues Zielbild 2027+ zu entwickeln. Es soll ein umfassendes Projekt werden, das den aktuellen Standort bestimmt, relevante strategische und dann operative Ziele definiert, den Weg dorthin mit Maßnahmen und einem Zeitplan klar vorzeichnet sowie Führungsmannschaft und Mitarbeitenden jederzeit Orientierung gibt und sie in der Transformation unterstützt.
An dieser Stelle kommen wir als erfahrenes Beratungsunternehmen in den Prozess zur strategischen Neuausrichtung der Sparkasse Lemgo. Was Sparkassen betrifft, verfügen wir über eine umfassende Expertise, denn wir führen seit Jahrzehnten zahlreiche Projekte in der gesamten Sparkassen-Finanzgruppe zum Erfolg und besitzen exzellente Kenntnisse über das Geschäfts- und Betriebsmodell der Sparkassen exzellent. Spezialisierte Expertinnen und Experten von zeb bringen über den gesamten Prozess hinweg ihr Wissen und ihre Projekterfahrungen aktiv ein. Damit bieten wir einen ganzheitlichen Ansatz – von der Vision über die Strategie(n) bis zur operativen Umsetzung in den IT-Systemen.
Von diesen Erfahrungen will auch die Sparkasse Lemgo profitieren. Mit zeitweise zehn Kolleginnen und Kollegen unterstützen wir das Vorhaben. Das zeb-Projektteam ist unter anderem spezialisiert auf Zielbildmodelle und die Transformation von Sparkassen, Vertrieb und Vertriebsmanagement, sämtliche Personalthemen, die ganzheitliche Optimierung des Kreditgeschäftes sowie die Gewinnung und Bindung von Nachwuchskunden. Wir entschließen uns zu einem Vorgehen in drei Phasen:
Zuerst setzen wir das Projekt aufs Gleis, bestimmen den Standort und das Umfeld und bewerten relevante Trends und Entwicklungen sowie deren Auswirkungen für die Sparkasse Lemgo. Auf dieser Basis wird die strategische Stoßrichtung und das strategische Zielbild 2027+ erarbeitet und beschrieben. Dies erfolgt von Beginn an in einem partizipativen Ansatz gemeinsam mit dem Vorstand und der kompletten Führungsmannschaft.
Ein strategisches Zielbild muss man sich vorstellen wie ein Mosaik, das aus vielen Steinchen besteht, die sinnvoll geordnet werden. Deshalb sammeln wir zunächst relevante Daten der Sparkasse Lemgo, werten sie aus und gleichen sie mit entsprechenden Projekterfahrungen, Best Practices sowie passenden Vergleichsgrößen und Benchmarks ab. Diese intensive Arbeit kann bis zu acht Wochen dauern und dient im Ergebnis allen Beteiligten als gute Absprungbasis für alle Beteiligten in die gemeinsamen Projektarbeiten. Dabei wird zugleich eine entscheidende Frage beantwortet. Sie lautet: Warum machen wir das alles?
Wir führen Interviews mit dem Vorstand, vielen Führungskräften und Mitarbeitenden der Sparkasse. Der Vorstand nimmt unseren Vorschlag, auch einzelne private und gewerbliche Kunden in die Befragungen einzubeziehen, gerne auf. Die Kunden teilen mit uns, was sie sich von ihrer Sparkasse wünschen und wo sie Nachbesserungsbedarf sehen – es sind wichtige Hinweise und Impulse, die das Zielbild vervollständigen und die Kundenzentrierung erhöhen.
In der zweiten Phase gestalten alle Führungskräfte ihren jeweiligen Bereich in einem strukturierten Prozess. Grundlage sind die strategische Stoßrichtung 2027+ sowie die Leitplanken des Vorstands. Dabei entwickeln die Führungskräfte gemeinsam mit Mitarbeitenden das zukünftige Selbstverständnis ihres Bereichs, definieren Funktions- und Leistungsspektren sowie Ambitionen. Zudem leiten sie relevante operative Stellhebel und Maßnahmen ab und beschreiben die notwendigen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung in der Sparkasse. Entscheidend ist es hier, Mitarbeitende aus allen Bereichen aktiv einzubinden, die Ideen und Impulse der Mitarbeitenden aufzunehmen, die Projektarbeiten inhaltlich zu dem angestrebten Gesamtbild 2027+ zu verknüpfen und alle Aktivitäten zeitlich zu planen sowie erforderliche Ressourcen für die Projektarbeiten bereitzustellen. Dabei wurde auf Freiwilligkeit gesetzt – insgesamt haben sich über 70 Mitarbeitende der Sparkasse auf die Projektmitarbeit bei Zielbild 2027+ beworben und gemeinsam mit dem Vorstand und Führungskräften das Zielbild entwickelt und konzeptioniert.
Die dritte Phase umfasst die operative Umsetzung im Gesamthaus – das Zielbild 2027+ kommt sukzessive im Alltag der Mitarbeitenden an. Die Umsetzung umfasst dabei u. a. die Anpassungen in Technik und IT, die Verankerung veränderter Prozesse im Organisationshandbuch, die Kommunikation und die Information der Mitarbeitenden und teilweise auch der Kunden sowie Mitarbeiterschulungen für das Einüben neuer Abläufe. Damit wird die Transformation abgeschlossen.