Von Ist- zu Soll-ESG: Bestandsaufnahme, Ambitionsfindung, Roadmapping

Aus einer Vielzahl von Erkenntnissen verdichtet zeb ein Gesamtbild, aus dem sich konkrete Maßnahmen ableiten lassen.
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zeb sollte den bankinternen Status von ESG bestimmen und detaillierte Empfehlungen geben.
Dr. Bernd Liesenkötter, Partner bei zeb: Ja, wir haben in diesem Projekt intensiv mit vielen Mitarbeitenden des Kunden zusammengearbeitet. In einer Reihe von Workshops mit gut 50 Führungskräften – also nicht nur der ersten, sondern auch der zweiten und dritten Ebene – haben wir uns einen Überblick über den Status quo von ESG in der Bank verschafft. Daraus konnten wir in weiteren Workshops Maßnahmen ableiten, um das Thema in Strategie, Risikomanagement/Reporting, Kundengeschäft, Kommunikation und Personalmanagement zu verankern. In einem dritten Treffen haben wir alle Maßnahmen noch einmal im Detail besprochen und einen Zeitplan für die Umsetzung festgelegt.

 

Ihnen war klar, dass ein solches Vorgehen recht aufwendig sein könnte? 
Dr. Bernd Liesenkötter: Ja, aber ESG betrifft eben die ganze Bank. Wenn ein Haus ESG richtig umsetzen will und bisher wenig Zeit in die Sache gesteckt hat, muss es alle Bereiche einbeziehen und „mitnehmen“. Deshalb haben wir ganz bewusst alle relevanten Personen – und das waren nicht wenige – eingebunden. Das hat den Prozess aufwendiger gemacht, aber nur so konnten wir uns einen guten Überblick verschaffen – und ein gemeinsames Verständnis herstellen. ESG geht alle etwas an: So müssen die Kolleg:innen aus dem Risikomanagement ESG in ihren Modellen abbilden, die Vertriebler:innen ESG in ihre Kundengespräche einbringen und die IT-Leute die richtigen ESG-Daten erfassen. Mit einem breiten Ansatz wollten wir alle ins Boot holen, die Vielzahl der Themen verdichten und in einzelne Maßnahmen übersetzen – sorgfältig priorisiert nach Strategie und regulatorischen Vorgaben.


„ESG betrifft die ganze Bank“ – wird das Thema dadurch zum Selbstläufer?
Dr. Bernd Liesenkötter: Wenn man es in seiner Vielfalt richtig kanalisiert, ja. Aber weil ESG das ganze Haus betrifft, haben Banken immer ein Problem damit, das Thema zu organisieren. Wo steht ESG eigentlich im Organigramm und wer ist dafür verantwortlich? Wir steigen mit unseren Kunden oft sehr tief in die Thematik ein: Welche Nachhaltigkeitsthemen sind organisatorisch wo angesiedelt, wer hat welche Entscheidungskompetenz – und was sagt außerdem die Aufsicht dazu? Ohne eine solche Klärung kann es passieren, dass die Verantwortung für ESG zwischen Vorstand, Risiko- oder Compliancebereichen aufgeteilt wird und damit Kompetenzgerangel quasi vorprogrammiert ist. Ein ESG-Check kann dieses Problem durch eine klare Zuordnung der Aufgaben und Kompetenzen vermeiden. 
 

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