Mit einem weiteren zeb-Finanzmarkt Round Table im Industrie Club Düsseldorf setzte zeb die Reihe von Veranstaltungen fort, bei denen namhafte Persönlichkeiten aus Politik und Finanzinstitutionen mit einem kleinen, ausgewählten Teilnehmerkreis zu aktuellen finanzpolitischen Fragestellungen diskutieren. Burkhard Balz, seit April 2018 neu im Vorstand der Deutschen Bundesbank und zuvor zehn Jahre lang im Ausschuss für Wirtschaft und Währung des Europäischen Parlaments, betonte vor Bankvorständen, wie wichtig es sei, den zunehmenden Einfluss von BigTechs sehr ernst zu nehmen.
Was Kundennähe, Datenexpertise und alternative Zahlungssysteme betreffe, seien die großen Technologiekonzerne und Plattformen wie Apple, Amazon, Google und Facebook aus den USA, aber auch Alibaba und Tencent aus China, extrem innovativ. Angesichts deren Expansionsdrangs bestehe die Gefahr, dass die Kunden sich zukünftig nur noch abhängig, innerhalb geschützter Ökosysteme bewegten. "Es ist von großer Bedeutung und Dringlichkeit, eine europäische Antwort auf diese Herausforderung zu finden", appellierte Balz. Mittelfristig sei eine europäische Alternative auch strategisch von höchster Bedeutung. "Wir sollten nicht in die Situation kommen, in der die europäischen Verbraucher nur noch zwischen den Zahlungsdiensten amerikanischer und chinesischer BigTechs auswählen können", so Balz. Die Banken in Europa müssten kooperieren, mit dem Ziel, eine europäische Marke im Zahlungsverkehr zu schaffen. Eine gemeinsame Marke dürfte genug Reichweite besitzen, um weltweit in Koexistenz mit den globalen Playern dauerhaft eine Rolle spielen zu können.